Autobahn-Traum

Auf die Autobahn, ab auf die Autobahn! Der Fahrer riss das Lenkrad nach links, ohne auf den Gegenverkehr zu achten, „das ist doch keine Verfolgungsjagd, oder?“, fragte ich zögerlich, während uns das Hupkonzert der ausgebremsten Autos als ein böser Fluch verfolgte. „Dieter, mach langsam!“ „Keine Zeit!“ Die Ladung hing schwer im Wagen , keine Ahnung, was wir da geladen haben. Dieter wusste wohl, wo es lang geht, als Beifahrer hatte ich nichts zu melden, hatte nur zu hoffen, Dieter wusste, was er tat und dass er uns nicht in den Tod stürzen würde. „Keine Sorge, mach dir es bequem, ich bin ein geübter Fahrer“ und nach einer Weile hielt er neben einem Schalter direkt auf der Autobahn. Ungünstiger konnte eine Verladestation nicht liegen. Ich öffnete die Hintertüre des Transporters, der mit Möbeln gefüllt war. Den schweren Schrank trugen wir zusammen, die Autos wichen uns scharf aus, wollte etwas aus der Fahrertüre holen, beinahe hätte mich der vorbei flitzende VW ins Nimmerland befördert. Dieter! Was machen wir denn hier noch? Der Kerl hat Nerven, wie er da seelenruhig auf der Autobahn noch ne Kippe raucht, ich scheiß mir fast in die Hose. „Vorbei“, sagte seine körperlose Stimme, der Transporter war menschenleer, raste über die A9 und schoss wie ein Fischreiher über die Leitplanke der Stadtautobahn auf den belebten Marktplatz. Seine herausfallende Ladung hinterließ eine Spur der Vernichtung, die auf einer Karte der Ereignisse auf Seite 2 der Zeitung eingezeichnet war. Überall, wo ein Explosionszeichen stand, war eine herausfallende Granate explodiert. Waffen, Autos und Möbel. Träume sind abgründig, weil wir es auch sind und heute würde ich am liebsten explodieren (muss auch mal sein, aber bitte, tue dir nicht weh, nimm dein Leben selbst in die Hand und gib Dieter nicht die Schuld, dass du deine Verantwortung abgibst, mach Sport oder was weiß ich denn, Liebe Grüße, dein Traum …)